C2C NGO Ehrenamt Wien

Herzlich willkommen bei der Regionalgruppe WIEN der Cradle to Cradle NGO!

Als erste Regionalgruppe in Österreich bauen wir, in Wien beginnend, ein Cradle to Cradle Netzwerk auf. Damit tragen wir zur Erreichung eines klimapositiven Fußabdrucks bei. Wir sind eine bunt gemischte Gruppe aus Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen, Angestellten, Unternehmer*innen und Personen aus dem Bereich Wissenschaft und Forschung.

Einmal pro Monat treffen wir uns im InfineonHUB an der TU Wien. Hier sprechen wir über Aktuelles aus der NGO und bilden uns durch Expert*innenenvorträge, Veranstaltungen oder Exkursionen weiter. Außerdem bieten die Treffen Raum sich zu vernetzen, an laufenden Aktionen mitzuwirken oder Mitstreiter*innen für eigene Projekte zu gewinnen.

Wir freuen uns immer über neue Mitglieder, die Cradle to Cradle in Wien voranbringen wollen.

WeFair Wien

12. April @ 14:00 - 14. April @ 19:00

Zukunftswerkstatt Cradle to Cradle

19. April @ 17:00 - 21:00

RG Treffen Wien: April

23. April @ 18:00 - 20:30

RG Treffen Wien: Mai

21. Mai @ 18:00 - 20:30

RG Treffen Wien: Juni

18. Juni @ 18:00 - 20:30

Aktiv werden – in der Regionalgruppe Wien

Melde dich einfach bei unserem Sprecher*innen-Team Kate Sowa & Morien El Naib unter wien@ehrenamt.c2c.ngo. Als Mitglied erwarten dich eine Menge neuer Kontakte, Infos, Tools und Möglichkeiten. Außerdem unterstützt du die NGO und vor allem die Regionalgruppe Wien dabei, einen positiven Fußabdruck auf unserem Planeten zu hinterlassen.

Wenn du vorab keine Fragen an uns hast und gleich Mitglied werden möchtest, findest du HIER Informationen und das Anmeldeformular.

Wir freuen uns von dir zu hören!

Kate Sowa, RG Wien Sprecherin

Green World Tour – wir waren dabei

Das Angebot auf der Green World Tour im Alten AKH war so abwechslungsreich, wie die Themen, die in unserem Leben eine Rolle spielen. Es reichte von Lifestyle & Konsum, über Strom & Wärme, Geld & Versicherungen, Mobilität & Logistik bis hin zu Design & Mode. Auch an unserem Messestand konntet ihr die Vielfalt der C2C Produkte erleben.

Gemeinsam mit rund 55 anderen Aussteller*innen präsentieren wir Lösungsansätze für ein gesünderes und achtsameres Leben. Zusätzlich gab es während der Green World Tour am 7. und 8. Mai 2022 rund 30 Vorträge von Expert*innen zu nachhaltigen Themen.

Online Panel 18.01.2022:
Cradle to Cradle (C2C) als neue Management-Perspektive

Im C2C-Panel am 18.01.2022 beschäftigten wir uns mit verschiedenen Fragestellungen, rund um das Thema Management: Welche Chancen und Herausforderungen resultieren aus C2C für das Management von Unternehmen? Welchen Beitrag kann verantwortungsvolle Innovation leisten? Wie wird die Umgestaltung ganzer Systeme möglich? Dazu lieferten Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft spannenden Input mit anschließender gemeinsamer Diskussion.

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Es freute uns besonders die beiden Experten, a. Prof. Dr. André Martinuzzi – Institutsleiter für Nachhaltigkeitsmanagement an der WU Wien und Reinhard Hubmann – Supply Chain Manager bei Siemens, für das Online-Panel zu gewinnen. Martinuzzi startete mit einem Impulsvortrag zum Nachhaltigkeitsmanagement. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Koordination und Leitung EU-weiter Forschungsprojekte, sowohl für die Europäische Kommission als auch für internationale Organisationen oder Ministerien. Er ist Experte im Bereich Evaluationsforschung, CSR, nachhaltige Entwicklung und Knowledge Brokerage. Zudem engagiert er sich als Mitglied der CEMS Fakultätsgruppe „Business and the Environment“.

Wo beginnt die Verantwortung von Unternehmen und wo hört sie auf?

Eine zentrale Herausforderung sieht Martinuzzi in dem sogenannten Commitment-Behaviour-Gap. „Die Masse der Menschen bekennt sich zu Umweltschutz, aber handelt nicht danach“, äußert der Institutsleiter. Das Bekenntnis zu Umweltschutz führt zu Veränderungen im Unternehmensumfeld und begründet die notwendige Verantwortung auf Unternehmensseite. Unternehmen versuchen diese durch Managementsysteme wahrzunehmen. Die Schwierigkeit liegt dabei darin, dass einerseits wirkliche Innovation häufig unter bürokratischen Hürden leidet. Andererseits stellt es sich als herausfordernd dar, Managementsysteme nach außen zu kommunizieren.

Unternehmen benötigen ein kollaboratives Management und verantwortungsvolle Innovation. Für verantwortungsvolle Innovation sind drei Aspekte essentiell:

  • der Einfluss von Innovationen im Allgemeinen
  • Co-Creation (Kund*innen sollen in die Produktgestaltung bzw. -erstellung einbezogen werden)
  • eine systemische Perspektive

Martinuzzi meint dazu: „Vielen Betrieben ist nicht klar, dass sie Teil eines Systems sind.“

Während Martinuzzi Herausforderungen und Wege zu verantwortungsvoller Innovation aus wissenschaftlicher Perspektive aufzeigte, berichtete Reinhard Hubmann aus Unternehmensperspektive. Er ist seit über 30 Jahren in unterschiedlichen Zentraleinkaufsfunktionen im industriellen Umfeld tätig. Gestartet hat Hubmann seine Karriere im Elektrogroßhandelseinkauf, beschäftigte sich dann mit Projekteinkauf für Mobility Infrastruktur und Real Estate im CEE Raum. Derzeit ist er für das ReUse Management und Umweltschutzthemen im Supply Chain Management bei Siemens tätig. Umsetzungsschwerpunkte liegen dabei auf Kreislaufwirtschaft und Mobilität im Bereich Travel und Fleet.

Probieren geht über Studieren?

Der Schwerpunkt seines Kurzvortrags lag auf Verpackung und der Frage, wie hier Kreislauffähigkeit entstehen kann. Hubmann hat sich im ersten Schritt mit der Entsorgung und den damit verbundenen Entsorgungskosten beschäftigt und detaillierte Analysen durchgeführt. Die Entsorgungskosten werden immer teurer und aus diesem Grund ist ein integriertes, transparentes Abfallmanagement wichtig. Das Problem sei lineares Denken, Wertstoffmanagement wird häufig zu wenig Beachtung geschenkt. Dies soll sich ändern und Verpackungslösungen neu gedacht werden. Hubmann: „Wir wollen Zera Waste Packaging Solutions. Wir wollen so viel wie möglich im Umlauf lassen.“ Verpackungen sollen so aufgebaut werden, dass sie auch in Werksysteme passen.

Reuse umfasst große Dimensionen und dabei gilt, dass Ökonomie mitgedacht werden muss, wenn Ökologie vorangetrieben wird. „Ökologie und Ökonomie muss ausbalanciert werden in der Kommunikation“, so Hubmann.

Siemens befindet sich gerade in der Umstellungsphase was das Thema Verpackung angeht. Gewünscht sind Service-Provider und neue Branchen, die entstehen müssen. Nach dem Try and Error-Prinzip werden neue Dinge probiert, anstatt nur darüber zu diskutieren.

Produktpass und Block-Chain als Unterstützung

In der Diskussionsrunde gab es die Möglichkeit den Experten Fragen zu stellen und sich auszutauschen. Unter anderem kam das Thema Block-Chain zur Sprache. So könnte eine öffentliche Datenbank entstehen, die den Zugriff auf Informationen über Produkte ermöglicht. So sind Produktzusammensetzungen einsehbar und gegenseitiges Lernen wird erleichtert. Hier braucht es Druck von den Stakeholdern und vor allem sauber erhobene Daten. Martinuzzi berichtet bereits über erfolgreiche Pilotprojekte auf dem Gebiet. Ein Problem stellt jedoch Korruption dar und die Frage, inwieweit ein Einblick in die Betriebsgeheimnisse gegeben wird.

In Zusammenhang darauf wurde über den Produktpass diskutiert. Hier braucht es Resilienz und es muss ein Bewusstsein geschaffen werden, um die Zusammenhänge zu verstehen. Der Gedanke des Zusammenarbeitens muss noch stärker verfolgt werden und ein Mindset-Change erfolgen. Der Produktpass wird eines der wichtigsten Themen, meint Hubmann.

Final lässt sich aus der Diskussion ziehen, dass bereits ein großes Zielsystem geschaffen wurde, wie eine Umgestaltung ablaufen kann. Allerdings wird dieses Zielsystem bzw. das Verständnis von Nachhaltigkeit nicht weiter runtergebrochen. Jede*r hat ein anderes Verständnis des Zielsystems und aus diesem Grund benötigen auch die Entscheider*innen umfassendes Know-How. Ökologie und Ökonomie müssen in einer Symbiose gedacht werden.

Umgestaltung mit C2C

Cradle to Cradle ist hier eine hilfreiche Denkschule. Es geht nicht um die Begriffsbezeichnung, sondern um das Denken in Kreisläufen. Einzelne Produktkomponenten müssen so designt werden, dass sie gesund sind und entweder dem biologischen oder technischen Kreislauf zugeordnet werden können. Wir brauchen langfristige, verantwortungsvolle Innovation, die Probleme zusammenhängend betrachtet und somit auch Ökologie und Ökonomie nicht gegenseitig ausschließt. Verantwortungsvolle Innovation muss von der Wiege zur Wiege gedacht werden und nicht nur bis zum Verlassen des Werkstors. Um den Commitment-Behaviour-Gap zu schließen, kann es helfen den Fokus zu verändern – von den negativen Nebenwirkungen unseres Handelns hin zu positiver Umgestaltung.

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Offizielle Stellungnahme zum Begutachtungsentwurf der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie:

„Die österreichische Kreislaufwirtschaft Österreich auf dem Weg zu einer nachhaltigen und zirkulären Gesellschaft“ des Bundesministerium Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

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Cradle to Cradle Regionalgruppe Wien – Wer sind wir?

Die Cradle to Cradle (C2C) NGO ist eine seit 2012 aktive, unabhängige Non-Profit Organisation. Wir vernetzen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Politik und Zivilgesellschaft und engagieren uns für eine Zukunft, die kreislauffähig orientiert ist und mit gesunden Produkten agiert. Wir bringen Menschen zusammen, um ein Umdenken voranzubringen, so dass jeglicher Abfall zu Nährstoff werden kann.

Die Regionalgruppe Wien ist eine von über 20 Gruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir sind eine Gruppe von Personen aus diversen Bereichen der Wissenschaft und Wirtschaft und betreiben Bildungs- und Vernetzungsarbeit für die C2C Denkschule und das Designkonzept. Unser Ziel ist es als ehrenamtliche Regionalgruppe in Wien C2C in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. Daher ist es unsere Verantwortung eine Stellungnahme zum Entwurf der Kreislaufstrategie abzugeben.

Was ist Cradle to Cradle?

Cradle to Cradle ist der Weg in eine Welt, in der wir Menschen zurück in das Kreislaufsystem der Natur gefunden haben. Den steigenden Energiebedarf für die wachsende Weltbevölkerung decken wir ausschließlich aus regenerativen Quellen und setzen dafür konsequent kreislauffähige Anlagen ein. CO2 führen wir als wichtigen Rohstoff in Kreisläufen, in denen es keinen Treibhauseffekt verursacht. Es kommen nur noch gesunde und kreislauffähige Materialien zum Einsatz, so dass sämtliche Bestandteile sämtlicher Produkte endlos wiederverwertet werden können.

C2C berücksichtigt alle ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte von Produkten bereits in der Planungsphase. Dabei kommen ausschließlich kreislauffähige Materialien zum Einsatz, die für den konkreten Zweck eines Produkts geeignet sind. Daher muss jedes Produkt individuell für diesen Nutzungszweck designt sein und die verwendeten Materialien dafür definiert werden. So entsteht dieselbe Vielfalt wie in natürlichen Ökosystemen – und die sind produktiv, gesund und widerstandsfähig.

Von zentraler Bedeutung ist die Unterscheidung in Verbrauchsprodukte und Gebrauchsprodukte. Die Bestandteile von Verbrauchsprodukten gelangen bei der Nutzung zwangsweise in die Biosphäre. Sie müssen daher komplett biologisch abbaubar sein. Das gilt zum Beispiel für Reinigungsmittel, Kosmetika oder Medikamente. Bestandteile von Gebrauchsprodukten, die nicht in die Biosphäre gelangen, können endlos in technischen Kreisläufen zirkulieren. Dafür müssen sie sortenrein trennbar sein, so dass sie bei mindestens gleichbleibender Qualität recycelt und zum Nährstoff für etwas Neues werden können – etwa ein Fensterrahmen oder ein technisches Gerät. Neue, zirkuläre Geschäftsmodelle, wie Produkt-Service-Systeme, unterstützen die Kreislaufführung von Produkten der Technosphäre. Sämtliche Produkte müssen ausschließlich mit erneuerbaren Energien aus kreislauffähigen Anlagen hergestellt werden. Denn die Energie der Sonne ist im Überfluss vorhanden, doch die Rohstoffe, die für ihre Umwandlung in Strom benötigt werden, sind es nicht. Auch Wasser ist eine wertvolle und knappe Ressource, weshalb es Fabriken in mindestens der gleichen Qualität wieder verlassen muss, wie es hineingekommen ist. C2C berücksichtigt außerdem nicht nur ökologische Probleme, sondern ihren Zusammenhang mit ökonomischen und sozialen Herausforderungen: Durch faire und menschenwürdige Arbeitsbedingungen entlang aller Wertschöpfungsketten.

Wir dürfen nicht nur die negativen Nebenwirkungen unseres Handelns abschaffen oder verringern, sondern müssen positive Wirkungen schaffen und verstärken. Umgestalten heißt daher: Wir designen alles anders, schaffen zirkuläre Geschäftsmodelle und definieren damit neben Produktion auch Konsum neu. So handeln wir nach dem Vorbild der Natur — alles geht von der Wiege zur Wiege: Fabriken, aus denen das Wasser sauberer herausfließt, als es hineingeflossen ist. Gebäude, die gesunde Innenräume bieten und mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen. Häuserfassaden, die dämmen, die Luft reinigen und recycelbar sind. Landwirtschaftliche Betriebe, die gesunde Nahrung produzieren, während ihre Ackerböden jedes Jahr fruchtbarer werden. Produkte, die mit geeigneten Materialien für technologische und biologische Kreisläufe gestaltet werden. Für all das gibt es heute schon Beispiele.

Unsere Stellungnahme zum Entwurf in 7 Punkten
1.“Nachhaltigkeit”, “Kreislaufwirtschaft” und “nachhaltige Kreislaufwirtschaft” sind Begriffe, die im Entwurf häufig angeführt werden und über deren Bedeutung kein wissenschaftlicher oder gesellschaftlicher Konsens besteht. Um einen möglichst hohen Grad an Eindeutigkeit zu erreichen und die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen zu minimieren, ist eine exakte Definition dieser Begriffe
  • Speziell der Begriff Nachhaltigkeit ist in seiner Bedeutung diffus und inflationär im gesellschaftlichen Diskurs gebraucht. Die Formulierungen müssen an den entsprechenden Stellen konkretisiert werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass in der praktischen Anwendung nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund steht, sondern ökologische und soziale Belange im Sinne einer gesunden, regenerativen Kreislaufwirtschaft umgesetzt werden.
  • Kreislaufwirtschaft darf nicht bedeuten, dass derzeit anfallende „Abfälle“ als Sekundärrohstoffe unüberlegt weiterverwertet werden. Diese Stoffe sind heute leider noch häufig nicht dafür designt in Kreisläufen geführt zu werden. Durch ein Recycling in häufig absteigender Qualität wird das Problem um einen Produktlebenszyklus nach hinten verschoben, aber nicht aufgelöst. Zudem ist es notwendig das Thema Materialgesundheit in den Kreislaufwirtschafts-Begriff mit aufzunehmen. Herkömmlicherweise bestehen Textilien beispielsweise aus synthetischen Fasern, die zahlreiche Schadstoffe enthalten – allen voran höchst problematische Flammschutzmittel. Sobald wir uns aufs Sofa oder ins Auto setzen, reiben wir diese Schadstoffe vom Bezug ab und atmen sie dann ein — inzwischen sind sie in Muttermilch und am Nordpol nachweisbar. Nach dem kurzen Dasein als Sitzbezug werden diese Textilien als Sondermüll verbrannt – genauso wie unzählige andere Kleidungsstücke, Taschen oder Vorhänge, die für Hautkontakt völlig ungeeignet sind[1].
  • Um Kreisläufe für alle Bereiche, die derzeit primär linear erfolgen, zu definieren, ist ein Perspektivwechsel von einer Abfallbetrachtung auf eine Kreislaufbetrachtung Statt auf Biomasse zu fokussieren, muss es um regenerative Landwirtschaft gehen. Für alle Bereiche ist das Design kreislauffähiger, gesunder Produkte maßgeblich, z.B. fehlt im Bereich Bau die Herstellung kreislauffähiger Primärmaterialien – ohne diese wird es keine hochwertigen Sekundärmaterialien in Zukunft geben. Abfallmanagement ist keine Kreislaufwirtschaft, sondern eine Reduktion der negativen Konsequenzen der linearen Wirtschaft. Wir verstehen, dass dies für einen Übergangszeitraum bedeutend ist. Um einer Zukunftsstrategie gerecht zu werden, reicht es nicht aus. Einige Bereiche, für die Kreisläufe nur sehr wenig etabliert sind (z.B. Möbel und Büroausstattung, IT-Hardware), finden keine oder nur unzureichende Erwähnung. Diese sind für einen Übergang zur Kreislaufwirtschaft zwingend mit zu betrachten.

2.Das Ziel der Bundesregierung besteht darin, dass Österreich eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft spielt, die eine bessere und effizientere Nutzung der Ressourcen ermöglicht und gleichzeitig Österreich wesentlich dabei unterstützt, die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen.[2]

Es wird angeführt, dass das Ziel ist eine Vorreiterrolle in diesem Bereich einnehmen, aber was das konkret bedeutet ist leider nicht ersichtlich. Die in 2.1 definierten Ziele führen nicht dazu, eine Vorreiterrolle in Europa zu erreichen und sollten darauf ausgerichtet werden.

  • Aus der Circular Material Use Rate (CMU), die im Entwurfe angeführt ist, geht hervor, dass Österreich 2020 unter dem EU-Schnitt liegt. In der Darstellung wird angenommen, dass es eine relative Ressourcenentkopplung gibt, wo das Wirtschaftswachstum trotz gleichbleibendem Ressourcenverbrauch möglich ist. Ressourcenverbrauch an sich bedeutet aber, dass Materialien am Ende nicht mehr nutzbar sind, weil sie verbraucht wurden. Wir nehmen an, dass eine Vorreiterrolle bedeutet im internationalen Vergleich zu den führenden Staaten zu zählen. Wenn wir die Niederlande (30,9) als Benchmark nehmen, muss sich unsere CMU mehr als verdoppeln (12,0), um in zehn Jahren auf das Niveau zu gelangen, welches die Niederlande heute haben. Das Ziel von 16% in zehn Jahren ist von einer Vorreiterrolle weit entfernt. C2C zeigt konkrete Lösungswege auf, wie wir zu dieser Vorreiterstellung gelangen können. Denn in der Realität werden sich auch die CMU Raten der anderen Staaten steigern und somit braucht es konkrete Maßnahmen zur weiteren Verbesserung Österreichs. Es braucht ambitionierte Ziele, um Vorreiter zu werden.
  • Angesichts unserer Öko-Bilanz nehmen wir Menschen uns als Schädlinge wahr. Das ist zwar nachvollziehbar, führt aber zu einer falschen Lösungsstrategie: Wir versuchen, unsere Fehler zu reduzieren. Doch durch Verzicht und Reduktion machen wir nur weniger falsch, aber noch lange nichts wirklich richtig. So verschieben wir Probleme in die Zukunft anstatt sie langfristig zu lösen. Mit dem politischen Tunnelblick auf die Reduktion von CO2-Emissionen wollen wir das Klimaproblem adressieren – und haben das Ressourcenproblem darüber vernachlässigt. Wir betrachten zusammenhängende Probleme isoliert, und das ist unser Problem. Unser Ziel in Österreich muss es sein, dass wir etwas Positives für die nächsten Generation hinterlassen und nicht etwas weniger Schlechtes. Klimaneutralität reicht nicht, um die Transformation zu vollziehen, die wir für unsere Existenzgrundlage, für die Umwelt in der wir leben, brauchen. Keines der im Entwurf genannten Ziele beschäftigt sich damit kreislauffähige Produkte auf den Markt zu bringen. Es reicht nicht bestehende Produkte, die nicht für die Kreislaufwirtschaft designt wurden, wiederzuverwenden. Um den Schritt zu einer echten Kreislaufwirtschaft und unserer Vorreiterrolle zu erreichen, braucht es ein grundlegendes Umdenken.

3. Derzeit ist der Entwurf stark auf Ressourceneffizienz ausgelegt. Dies garantiert allerdings keine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Im ersten Schritt müssen Fragen der Ökoeffektivität gestellt werden: “Welche Systeme führen überhaupt zu einer funktionierenden, gesunden Kreislaufwirtschaft?” statt “Wie optimieren wir bestehende Systeme?”.

  • Wenn vom pro-Kopf Ressourcenverbrauch gesprochen wird, muss klar sein, dass dies nicht der Verbrauch der Endverbraucher*innen ist, sondern vor allem jener von Produktionsbetrieben. Nur 6,3% des Gesamtabfallaufkommens sind auf Siedlungsabfälle aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen zurückzuführen[3]. Einen wesentlich größeren Hebel stellt der gewerbliche, insbesondere der Bau-Sektor, dar. In diesem Bereich braucht es klare Ziele.
  • Alle Primärressourcen werden nach der stofflichen oder energetischen Nutzung zu Emissionen, Abfall oder Sekundärrohstoffen. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft setzt systemisches, zirkuläres Denken aller Akteur*innen Materialströme müssen dabei in Materialien für die Biosphäre (biologisch abbaubar) und Materialien für die Technosphäre (nicht biologisch abbaubar) trennbar sein. Das ist eine Frage des Produktdesigns. Leider fehlt eine solche grundlegende Überlegung derzeit im Entwurf vollständig. Als Beispiel möchten wir hier Autoreifen anführen, die derzeit aus C2C Sicht diesen grundlegenden Designfehler versinnbildlichen. Der Reifenabrieb verteilt sich unweigerlich in der Umwelt. Solange das Material nicht biologisch abbaubar ist, kommt es zu einem geplanten und absehbaren Mikroplastikeintrag in die Umwelt. Für solche Nutzungsszenarien muss die Biosphäre von Anfang an mitbedacht werden.
  • Kreislauffähige Materialien machen alleine noch keine funktionierende Kreislaufwirtschaft aus. Es müssen aktiv lokale und regionale Kreisläufe aufgebaut werden und gegen geplante Obsoleszenz müssen rechtliche Konsequenzen geschaffen werden. In einer Strategie für Kreislaufwirtschaft ist es essenziell, dass Kreisläufe für die verschiedenen Materialien und Produkte aufgezeigt werden. Dies muss in die Vision mit aufgenommen werden. Der Fokus auf Ressourceneffizienz mit dem Ziel der Steigerung des Exports[4] führt nicht zu einer Reduktion von Ressourcen, sondern verschiebt das Problem in andere Staaten. Kreislaufwirtschaft im Global-Lokal-Nexus benötigt einen bewussten Umgang mit Ressourcen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, nicht nur im Inland.

4. Das Produktdesign die Produktentwicklung ist für kreislauffähige Produkte der entscheidende Schritt. Kreislauffähigkeit muss als notwendige Produkteigenschaft definiert sein. Ein Großteil der Materialien in einer Produktion sind derzeit Primärressourcen. Die Produkte, die daraus entstehen, müssen auf Kreislauffähigkeit geprüft und gegebenenfalls dafür weiterentwickelt werden.

  • Eine Grundlage dafür bieten die fünf C2C Designprinzipien: Materialgesundheit, Produktzirkularität, Saubere Luft & Klimaschutz, Verantwortung für Wasser & Boden und Soziale Fairness[5]. Entlang dieser Kriterien ist auch die C2C Zertifizierung des C2C Product Innovation Institutes aufgebaut. In der niederländischen Gemeinde Venlo ist die öffentliche Beschaffung schon an C2C orientiert[6]. Die C2C Zertifizierung ist die Einzige, die auf Kreislauffähigkeit ausgerichtet ist und muss daher in der Kreislaufstrategie auch angeführt werden. Derzeit sind im Entwurf nur Zertifizierungen verankert, die in ihrer Grundausrichtung nichts mit Kreislauffähigkeit zu tun haben[7]. Das bedeutet nicht, dass alle Produkte C2C zertifiziert werden müssen, sondern dass der Standard als Leitlinie für die Produktentwicklung gilt.
  • In diesem Zusammenhang ist auch die Lieferkettenverantwortung von enormer Bedeutung, denn bei einigen Produkten, ist es unrealistisch ihre Produktion nach Europa zu verlagern. Der Anspruch muss sein, dass auch importierte Produkte diesen Kriterien entsprechen und die produzierenden Betriebe bei der Umstellung unterstützt werden (z.B. durch Technologie- und Wissenstransfer zu Lösungen für zirkuläre Wertschöpfung).

5. Gesunde Materialien sind die Grundlage für eine regenerative Kreislaufwirtschaft und müssen sowohl bei Primär- als auch bei Sekundärrohstoffen im Fokus stehen. Viele derzeit vorhandene Sekundärrohstoffströme sind leider in der Materialzusammensetzung minderwertig und müssen daher als Abfall definiert werden. Ein weiterer Problemfaktor ist die fehlende Transparenz seitens der Herstellenden, wodurch häufig nur ein Downcycling möglich ist. Falls es doch noch einen weiteren Produktlebenszyklus dieser Sekundärströme gibt, ist das oft nur eine Verlagerung der Müllproblems in die Zukunft. Kreislaufwirtschaft bedeutet, dass wir uns mit Ressourcenmanagement auseinandersetzen müssen und nicht mit Abfallmanagement. Denn Abfall spielt in einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft keine Rolle mehr. Der Circularity Gap Report zeigt, dass 2021 global nur 8,6% der Materialien in Kreisläufen geführt werden[8]. Österreich als privilegiertes Land des globalen Nordens liegt hier mit 9,7% (2019) nur knapp über dem globalen Durchschnitt[9]. Die Niederlande sind auch hier Vorreiter mit derzeit 24,5% und dem Ziel von 70% für 2050[10]. Nur mit gesunden Materialien ist eine menschenwürdige Transformation der Wirtschaft möglich.

6. In Zukunft muss es selbstverständlich sein, Produkte für eine gesunde Kreislaufwirtschaft zu entwickeln und Geschäftsmodelle danach auszurichten.

  • Um Kreislaufwirtschaft dafür fest in Österreich zu verankern, müssen diesbezüglich gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Eine Kreislaufwirtschaftsstrategie muss zeigen, welche Ziele durch diese rechtlichen Rahmenbedingungen (z.B. Gesetze oder Verordnungen) erreicht werden müssen. Zu berücksichtigen sind dabei zusätzlich die Vorgaben der EU (Green Deal). Zur Orientierung empfehlen wir, die Umsetzung der EU-Vorgaben in anderen Staaten (z.B. den Niederladen) als Orientierung heranzuziehen. Die Ziele müssen messbar sein und die tatsächliche Entwicklung der Kernpunkte muss jährlich von unabhängigen Expert*innen evaluiert werden. So können Maßnahmen gegebenenfalls angepasst und amtierende Politiker*innen direkt in die Verantwortung gezogen werden. Dieses Monitoring muss transparent sein, auch Rebound-Effekte berücksichtigen und eine nachvollziehbare Evaluierung der Zielerreichung ermöglichen.
  • Um kontinuierlich auf die aktuellen Erkenntnisse und Entwicklungen zu Kreislaufwirtschaft eingehen zu können, benötigt es ein aktives Monitoring mit klaren Zielen, Richtlinien und regelmäßiger Evaluierung der Strategie. Um Erfolge und Fortschritte zu zeigen und schnell reagieren zu können, müssen eindeutige Kriterien festgelegt werden, anhand derer der Übergang in eine Kreislaufwirtschaft erkennbar ist. Dafür ist es auch sinnvoll Benchmarks anderer Staaten anzusehen (z.B. das Verbot zur Vernichtung unverkaufter Kleidung aus Frankreich[11]). Performance Indikatoren wurden bereits entwickelt, zumal in 16 der 27 EU-Länder bereits strategische Überlegungen erfolgt sind[12].

7. Das Circularity Lab Austria bewerten wir äußerst positiv, denn ein physischer Ort ermöglicht eine stärkere Medienpräsenz und Sichtbarkeit in der Gesellschaft. Außerdem ist es ein Ort, der alle derzeit dezentralen Organisationen im Bereich Kreislaufwirtschaft bündelt und vernetzt. Es ist jedoch wichtig, dass dies eine staatliche Organisation ist und für alle anderen Stakeholder eine Mitgliedschaftsstruktur geschaffen wird. Die Handreichung für C2C im Bau ist ein Vorschlag, wie das Bauen der Zukunft funktioniert[13] und kann als Grundlage für dieses Projekt dienen. Wir als Regionalgruppe Wien der C2C NGO sind bereit, Input zur Umsetzung des Circularity Lab Austria zu liefern und tragen mit unserem Wissen zur Weiterentwicklung bei.

Schlusswort

Wir bedanken uns für die Veröffentlichung des Entwurfs zur Kreislaufwirtschaftsstrategie und die Möglichkeit eine Stellungnahme dazu abzugeben. Bei Fragen oder weiterem Input zum Thema Cradle to Cradle stehen wir gerne zu Verfügung. Wir hoffen, in Zukunft bei den gebündelten Maßnahmen zum Thema Kreislaufwirtschaft in Österreich involviert zu sein.

 

[1]vgl. Griefahn, Nora und Tim Janßen in „Wiederverwenden statt wegwerfen” als Gastkommentar in der Frankfurter Rundschau (Ausgabe 26. Mai 2020, Seite 10, sowie unter Wiederverwenden statt wegwerfen | Meinung (fr.de))

[2] vgl. Die österreichische Kreislaufwirtschaft – Österreich auf dem Weg zu einer nachhaltigen und zirkulären Gesellschaft“ des Bundesministerium Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, S. 11

[3] vgl. „Die Bestandsaufnahme der Abfallwirtschaft in Österreich – Statusbericht 2021 (Referenzjahr 2019)“,  S.15, Stand: 31.01.2022 (file:///C:/Users/Kate/AppData/Local/Temp/BAWP_Statusbericht2021.pdf)

[4] vgl. Die österreichische Kreislaufwirtschaft – Österreich auf dem Weg zu einer nachhaltigen und zirkulären Gesellschaft“ des Bundesministerium Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, S.19

[5] vgl. Cradle to Cradle Certified Product Standard 4.0, Stand: 31.01.2022 (https://www.c2ccertified.org/resources/detail/cradle_to_cradle_certified_product_standard)

[6] vgl. Stadtverwaltung Venlo, Stand: 31.01.2022 (https://c2cvenlo.nl/de/stadtverwaltung-venlo/)

[7] vgl. Die österreichische Kreislaufwirtschaft – Österreich auf dem Weg zu einer nachhaltigen und zirkulären Gesellschaft“ des Bundesministerium Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, S. 11

[8] vgl. Circularity Gap Report 2021, Stand: 31.01.2022 (CGR 2021 (circularity-gap.world)

[9] vgl. Circularity Gap Report Austria, Stand: 31.01.2022 (The Circularity Gap Report Austria (circle-economy.com))

[10] vgl. Circularity Gap Report Netherlands, Stand: 31.01.2022 (Netherlands- Circularity Gap Reporting Initiative (circularity-gap.world))

[11] vgl. „Frankreich verbietet die Zerstörung unverkaufter Kleidung“ in Die Presse, Stand: 31.01.2022 (https://www.diepresse.com/6083420/frankreich-verbietet-die-zerstoerung-unverkaufter-kleidung)

[12] vgl. Smol, M.: Inventory and Comparison of Performance Indicators in Circular Economy Roadmaps of the European Countries. Circ.Econ.Sust. (2021). (https://doi.org/10.1007/s43615-021-00127-9)

[13] vgl. C2C im Bau: Orientierung für Kommunen, Stand 31.01.2022 (Über das Projekt | C2C im Bau: Orientierung für Kommunen (c2c-bau.org))

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Cradle to Cradle auf der 1. Wiener MehrWeg-Messe

Wir freuen uns sehr, dass die digitale 1. Wiener MehrWeg-Messe am 27. und 28.11.2020, bei der die Cradle to Cralde (C2C) Regionalgruppe Wien Kooperationspartner sein durfte, so erfolgreich war. Unter dem Motto „Plastik – mit oder ohne?“ wurden Lösungsalternativen für den Umgang mit Kunststoffen aufgezeigt und über Kreislauffähigkeit diskutiert. Workshops, Vorträge und Diskussionsrunden boten eine Dialog-Plattform für Akteur*innen aus den Bereichen NGO, Politik und Wirtschaft.

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Aufgrund der COVID-19-Maßnahmen hat die 1. Wiener MehrWeg-Messe ausschließlich virtuell stattgefunden. Nichtsdestotrotz startete die Veranstaltung mit einer fulminanten Eröffnung, die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf das Podium brachte. Unsere Regionalgruppe diskutierte gemeinsam unter anderem mit Vertreter*innen der Grünen Wirtschaft, Global 2000, WWF, EPEA Switzerland und Plastic Planet Austria darüber, ob sich unser Alltag auch ohne Plastik gestalten lässt. Wir gingen der Frage nach, welche Hürden überschritten werden müssen, um Kunststoff in Kreisläufen zirkulieren zu lassen. Einwegverpackungen wurden rasch als großes Problem identifiziert. Starkes Engagement vonseiten der Konsument*innen kann einen Wertewandel hin zu Mehrweg-Lösungen herbeiführen, waren sich die Diskutierenden einig. Aber es benötigt vor allem klare Rahmenbedingungen von der Politik sowie Anreize für ein Umdenken in der Wirtschaft. Die Vernetzung aller Akteur*innen, so stimmte die Runde überein, ist dafür essentiell. Uns als C2C-Regionalgruppe ist es sehr wichtig, auch den gesundheitlichen Aspekt von Materialien viel stärker zu beleuchten. Die Impuls-Diskussion fand ihren Ausklang bei einem digitalen Live-Konzert des Musikers Lukas Zeiler.

Das Messeprogramm am zweiten Tag war mit unterschiedlichen Workshops und Impulsvorträgen gestaltet, bevor abends die finale Diskussion den krönenden Abschluss bildete. Ein Herzstück dieses Messetages waren die beiden C2C Workshops. Interessierte bekamen im ersten Workshop eine Einführung in die Cradle to Cradle Denkschule und das Designkonzept. Die Teilnehmenden machten sich in Kleingruppen darüber Gedanken, wie ein Produkt nach den C2C Prinzipien aussehen muss. Die größten Learnings waren, dass es bei Cradle to Cradle um mehr als Materialgesundheit geht und die Erkenntnis, dass es viele Best-Practice-Beispiele bereits gibt und C2C keinesfalls Utopie ist. C2C Profis beschäftigten sich beim zweiten Workshop damit, ob wir in Österreich ein Einwegpfand wollen. Die Teilnehmenden unternahmen gedanklich eine Reise in die Zukunft, um dort Kreisläufe für Getränkeverpackungen in Österreich fast vollständig zu schließen. Die Workshop-Teilnehmenden schlüpften dabei in die Rolle eines Getränke-Produzentens, der Politik und der Konsument*innen und tauschten sich in Kleingruppen darüber aus, welchen Beitrag die einzelnen Akteur*innen leisteten und wie sie zusammengearbeitet haben. Beim anschließenden Kamingespräch wurde schnell klar, dass sich Industrie, Politik und Konsument*innen in der Übung einig waren: Das Österreich der Zukunft benötigt ein Einweg-Pfand und ein besseres Mehrweg-System. Zudem gab es verschiedene Design-Ideen zur Umsetzung, wie beispielsweise die Anschaffung von Pfandautomaten auf kommunaler Ebene. Die Thematik ist komplex, aber es braucht eine enge Zusammenarbeit der Stakeholder sowie gezielte Bewusstseinsbildung.

Neben den Workshops gab es spannende Impulse zu Themen wie Müllvermeidung, Mehrweg statt Mikroplastik und innovative Mehrweg-Verpackungen. Nach einer Zusammenfassung vieler Inputs, die während des Tages gesammelt wurden, folgten eine finale Diskussionsrunde sowie ein Ausblick in die Zukunft. Das Ergebnis: Die Gesellschaft muss ein Bewusstsein dafür gewinnen, wie viel Wert in einzelnen Produkten steckt, denn aktuell wird mit Rohstoffen gewirtschaftet, als gäbe es endlos viele davon. Für das Denken in Kreisläufen braucht es gesetzliche Maßnahmen sowie Anreize für die Industrie. Es liegt jedoch auch an allen Konsument*innen, Druck auszuüben und mit dem eigenen Konsum bewusst ein Zeichen zu setzen und Mehrweg-Lösungen zu fordern. Musikalisch abgerundet wurde die MehrWeg-Messe vom Duo Rodaun.

Wir haben viel Input gewonnen, den wir in die Arbeit unserer Regionalgruppe einfließen lassen können, um einen klimapositiven Fußabdruck zu erreichen.

Weitere Infos zur 1. Wiener MehrWeg-Messe findet Ihr hier: https://mehrwegmesse.at/

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Exkursion zur C2C-Druckerei Gugler

Das Familienunternehmen gilt seit über 30 Jahren als eine der großen Green Brands Österreichs – nicht zuletzt mit seiner einzigartigen Cradle to Cradle-Druckerei gugler* DruckSinn in Melk. Am Standort Melk wurde Österreichs erstes Cradle to Cradle-inspiriertes Plusenergie-Betriebsgebäude errichtet. Wir durften eine Führungen durch „gugler*s Sinnreich“, Campus für nachhaltiges, gemeinwohlorientiertes Wirtschaften, besuchen.

Kreislaufwirtschaft gesund und fair gedacht

“Kreislaufwirtschaft – gesund, fair und durchdacht”, RespACT Blog 23.08.2022

ORF Artikel über Labor Tempelhof

“Ärzte und Tote Hosen testen nachhaltige Konzerte”, orf.at 20.08.2022

Artikel Magazin

“Nutzen statt Besitzen”, wohninsider.at Juni 2022

Artikel Magazin

“Ökologisches Konzept zur Schaffung endloser Materialkreisläufe”, wohninsider.at Mai 2021

“Positives Menschenbild und gute Lösungen”, Vorarlberger Nachrichten 18.09.2020

Abfall als Nährstoff für Neues, NÖN 06.07.2020

Nachhaltig vorangehen, Building Times 02.07.2020

Regionalgruppe Wien

Kate Sowa (Sprecherin)

Morien El Naib (Stellvertreter)

+43 660 52 34 857

 

NGO Head Office Berlin

Carolin Schultz (Ehrenamtsmanagement)

+49 30 4677 4780

 

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