C2C NGO Ehrenamt Köln

Unsere Fragen an die OB-Kandidat*innen zur Kommunalwahl 2025

Was denken die OB-Kandidat*innen zum Thema Kreislaufwirtschaft? Hier findest du ihre ausführlichen Antworten!

Zur anstehenden Kommunalwahl am 14. September haben wir den OB-Kandidierenden in Köln einen Fragebogen geschickt, der sich mit folgenden Themen auseinandersetzt:

  • Kreislaufwirtschaft im Klimaschutzplan von Köln
  • Kreislaufwirtschaft im öffentlichen Bauen und der kommunalen Beschaffung
  • Förderung der Ausrichtung von Unternehmen nach Cradle to Cradle und Ausbau von kreislauforientierten Service-Modellen
  • Etablierung von Cradle to Cradle im Bildungsbereich
  • Prozess hin zu einem umweltfreundlichen Karneval und weiteren klimapositiven Großveranstaltungen
  • Umsetzung der Nationalen Kreislaufwirtschaftstrategie (NKWS) auf kommunaler Ebene

Wir danken den OB-Kandidat*innen sehr für Ihre ausführlichen Antworten!

Über die nebenstehenden (in der Mobile-Version untenstehenden) Reiter kannst du dir die Antworten der einzelnen Kandidierenden durchlesen.

Hinweis: Der Fragebogen wurde an die neun Kandidierenden geschickt, die sich Stand Juli 2025 zur Wahl aufgestellt haben. Deshalb sind die Antworten der dazugekommenen vier Kandidierenden leider nicht abgebildet.

Viel Freude mit den Informationen! Wir freuen uns sehr, wenn du am 14. September dein Stimmrecht nutzt!

Du weißt noch nicht, was Cradle to Cradle genau ist?

In diesem vierminütigen Video kannst du dich noch einmal mit dem Prinzip von Cradle to Cradle bekannt machen.

Berivan Aymaz (GRÜNE)

Der Kölner Klimaschutzaktionsplan enthält mehrere konkrete Maßnahmen zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft – u.a. in den Bereichen Wirtschaft, Abfallvermeidung, Bildung und städtische Infrastruktur.

Wie schätzen Sie die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft im Kölner Klimaschutzaktionsplan insgesamt ein? Wird das Thema Ihrer Meinung nach ausreichend berücksichtigt?

„Die Kreislaufwirtschaft spielt vor allem im Handlungsfeld 3 des Aktionsplans Klimaschutz, „Arbeiten und Wirtschaften klimaneutral gestalten“, eine zentrale Rolle. Auch im Handlungsfeld 1 wird das Prinzip des zirkulären Bauens aufgegriffen und an mehreren Stellen wird auf das Zero-Waste-Konzept verwiesen.

Es ist gut und wichtig, dass das Thema damit in unterschiedlichen Bereichen der Stadtverwaltung und ihrer Gesellschaften an Bedeutung gewinnt. Gleichzeitig sehe ich gerade im Bereich des nachhaltigen Bauens noch großen Nachholbedarf. Auch bei der Umsetzung des Zero-Waste-Konzepts stehen wir noch ganz am Anfang. Es bleibt also viel zu tun.

Als Oberbürgermeisterin möchte ich diese Ansätze konsequent vorantreiben und dafür sorgen, dass die Kreislaufwirtschaft zum gelebten Prinzip im Alltag der Verwaltung wird.“

Sehen Sie Möglichkeiten, die Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft über 2025 hinaus auszubauen?

„Wir brauchen langfristige und umfassende Investitionen in die Kreislaufwirtschaft – auch über das Jahr 2025 hinaus. Dabei ist klar: Die unterschiedlichen Akteur*innen müssen von Anfang an mitgenommen werden. Das Förderprogramm „Circular Innovations 2025” der KölnBusiness hat bereits wichtige Impulse gesetzt.

Wenn wir die Kreislaufwirtschaft jedoch wirklich stärken wollen, sind deutlich größere und vor allem nachhaltige Investitionen notwendig. Die Stadt hat dabei eine besondere Verantwortung: Durch konsequente Abfallvermeidung, Recycling und zirkuläres Bauen kann sie mit gutem Beispiel vorangehen.

Als Kommune stehen wir vor großen Herausforderungen, in denen jedoch auch große ökologische und ökonomische Chancen liegen. Deshalb werde ich mich bei der Haushaltsplanung ganz klar für Investitionen in Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz einsetzen.“

Rückbaukonzepte, Materialpässe und ein kommunales Rohstoffregister gelten als zentrale Bausteine für eine zirkuläre Bauwirtschaft.

Sehen Sie darin auch für Köln wichtige Grundlagen für zukünftige Neubauten und Sanierungen – insbesondere bei öffentlichen Bauprojekten?

„Ja, der Bausektor zählt zu den ressourcenintensivsten Bereichen und verursacht einen enormen CO2-Fußabdruck. In der Verwaltung wird noch immer zu oft nach dem Prinzip „Abriss und Neubau“ gehandelt.

Was wir brauchen, ist ein echter Kulturwandel hin zu kreativen Ansätzen, die den Erhalt und die Umnutzung bestehender Gebäude in den Mittelpunkt stellen. Bei jedem Neubau müssen mögliche Nutzungsänderungen und ein späterer Rückbau von Anfang an berücksichtigt werden. Mit dem konsequenten Einsatz von Building Information Modeling (BIM) hat Köln bereits eine wichtige Grundlage geschaffen. Auch die Wiederverwendung von Ausstattung, etwa von Büromöbeln, sollte in der Stadtverwaltung deutlich stärker genutzt werden.

Der Bausektor bringt große Herausforderungen und hohe Investitionen mit sich, bietet aber auch enorme Hebel für eine nachhaltige Transformation. Für diesen Wandel und für innovative Lösungen setze ich mich als grüne Oberbürgermeisterkandidatin mit voller Überzeugung ein.“

Planen Sie, Instrumente wie Rückbaukonzepte, Materialpässe oder ein kommunales Rohstoffregister langfristig in die städtische Baupraxis und öffentliche Beschaffung zu integrieren?

„Ja, das ist geplant. Genau solche Instrumente sind entscheidend, wenn wir den Ressourcenverbrauch und die graue Energie im Bausektor wirksam senken und eine echte Kreislaufwirtschaft etablieren wollen. Transparente Materialdaten und eine systematische Rückbauplanung sind die Grundlage dafür, dass wertvolle Baustoffe wiederverwendet und Abfälle vermieden werden können.

Der konsequente Einsatz von BIM hilft dabei, diese Prozesse zu dokumentieren und gezielt zu steuern. Die Stadt muss hier mit gutem Beispiel vorangehen und bei Neubauten sowie bei der Sanierung öffentlicher Gebäude verbindlich auf diese Instrumente setzen. So legen wir das Fundament für eine nachhaltige, ressourcenschonende und zirkuläre Bauwirtschaft in Köln.

Die öffentliche Beschaffung ist ein wichtiger Hebel für sozial-ökologische und zirkuläre Transformation. Unsere Leitfäden zur öffentlichen Vergabe nach Cradle to Cradle finden Sie hier: https://c2c-beschaffung.org/

Inwieweit befürworten Sie eine stärkere Ausrichtung der Vergabepraxis der Stadt Köln an den Prinzipien der Zirkularität und Cradle to Cradle?

Als grüne Oberbürgermeisterkandidatin spreche ich mich klar dafür aus, die Vergabepraxis der Stadt stärker an den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft auszurichten. Als öffentliche Auftraggeberin trägt Köln eine besondere Verantwortung und hat mit ihrer Marktmacht die Chance, ressourcenschonende, schadstofffreie und vollständig kreislauffähige Produkte und Dienstleistungen gezielt zu fördern.

Wir GRÜNE setzen uns deshalb für eine strategische, sozial-ökologische Vergabepolitik ein, die Cradle-to-Cradle-Prinzipien systematisch einbezieht, beispielsweise durch angepasste Ausschreibungen, verbindliche Nachhaltigkeitskriterien und gezielte Schulungen für die Verwaltung.

Die städtische Vergabeordnung orientiert sich am wirtschaftlichsten Angebot, wobei auch Aspekte wie Langlebigkeit und Reparierbarkeit berücksichtigt werden. Wir werden darauf achten, dass diese Kriterien künftig stärker zur Geltung kommen. Denn der Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft beginnt beim Einkauf. Köln kann hier Vorreiterin werden – und ich will diesen Wandel aktiv mitgestalten.“

Wie möchten Sie sich als zukünftige Oberbürgermeister:in dafür einsetzen, dass Cradle to Cradle Kriterien künftig bei öffentlichen Aufträgen stärker berücksichtigt werden?

„Ich möchte das Thema Cradle to Cradle ganz oben auf die politische Agenda setzen. Ich setze mich dafür ein, dass die Stadt Köln verbindliche Nachhaltigkeits- und Zirkularitätskriterien auf Grundlage der C2C-Leitfäden in ihre Vergaberichtlinien aufnimmt.

Die Potenziale der Kreislaufwirtschaft möchte ich insbesondere in der Bau- und Abfallwirtschaft konsequent nutzen und weiter ausbauen. Wir haben gute Beispiele, fundierte Leitfäden und ein Zero-Waste-Konzept – wir wissen, was zu tun ist. Jetzt kommt es darauf an, gemeinsam mit Verwaltung, Tochterunternehmen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu handeln.

Kreislauffähige Geschäftsmodelle (wie Wiederverwendung, Miet- statt Kaufmodelle, modulare Produkte) gewinnen an Bedeutung.

Wie möchten Sie die Zusammenarbeit mit KölnBusiness konkret ausgestalten, um gezielt Unternehmen und Start-ups zu fördern, die auf Cradle-to-Cradle- oder Circular-Economy-Geschäftsmodelle setzen (z. B. durch Beratungsangebote, Förderprogramme oder Pilotprojekte)?

„Köln sollte mutiger Pilotprojekte fördern. Denn es gibt bereits viele starke Initiativen, die zirkuläres Wirtschaften ganz konkret vorantreiben möchten. In den Hallen Kalk plant die Verantwortungsgemeinschaft beispielsweise einen Kreativ-, Handwerks- und Werkstatthof rund um das Thema Kreislaufwirtschaft. Die Künstlergruppe raum13 entwickelt im ehemaligen KHD-Verwaltungsgebäude ein Konzept für ein „Lager für zirkuläres Bauen und Umschichten“. Der Verein „Zwischendrin e. V.“ möchte dort eine „Materialverwertung/2ndish/Upcycling-Factory“ aufbauen.

Solche Ideen brauchen jetzt Rückenwind und konkrete Unterstützung bei der Umsetzung. KölnBusiness soll sie dabei gezielt begleiten und fördern. Auch die Beratung von Unternehmen zur Gemeinwohlbilanzierung muss weiter gestärkt werden, wobei der Fokus besonders auf dem ökologischen Fußabdruck liegen sollte. Die Kreislaufwirtschaft bietet hierfür eine nachhaltige Grundlage im GWO-Zertifizierungsprozess.

Leasing-, Miet- oder Sharing-Modelle können Ressourcen sparen und Kreisläufe fördern.

Befürworten Sie eine stärkere städtische Förderung von sogenannten „Product-as-a-Service“-Modellen in Köln (z. B. Werkzeuge, Kleidung, Mobilität)?

Ja, ich unterstütze die Förderung von „Product-as-a-Service“-Modellen ausdrücklich, insbesondere im Mobilitätsbereich. Carsharing, Leihräder und E-Scooter sind wichtige Bausteine für eine nachhaltige Mobilitätswende, die wir in Köln weiter ausbauen müssen.

Aber auch darüber hinaus gibt es in Köln bereits gute Beispiele: Dazu zählen die Sportboxen, bei denen man kostenlos und unkompliziert Bälle oder Schläger ausleihen kann. Dieses niedrigschwellige, nachhaltige Angebot begrüße ich sehr. Ein weiteres Beispiel ist die „Bibliothek der Dinge“ in der Stadtbibliothek, die zeigt, wie gemeinschaftliches Teilen im Alltag funktioniert. Beim Thema Kleidung und Fast Fashion ist der kommunale Handlungsspielraum begrenzt.

Trotzdem sehe ich auch hier viele positive Ansätze in Köln: engagierte Händler*innen, die Miet- oder Tauschmodelle anbieten, und Bürgerzentren, die regelmäßig Flohmärkte für gebrauchte Kleidung organisieren. Das sind Angebote, die Ressourcen schonen und den Gedanken der Kreislaufwirtschaft mit Leben füllen und genau das will ich weiter stärken.“

Welche konkreten Maßnahmen möchten Sie als Stadt ergreifen, um solche Konzepte in Köln weiter zu stärken?

Ich setze mich dafür ein, Shared Mobility in Köln weiter auszubauen – mit zusätzlichen Mobilstationen und mehr Carsharing-Stellplätzen in allen Stadtvierteln. Durch die Einführung der Verpackungssteuer ergeben sich neue Chancen für Mehrwegmodelle, die ich gemeinsam mit KölnBusiness aktiv unterstützen möchte. Um Kreislaufwirtschaft, Share Economy und Repair-Cafés zu stärken, plane ich, solche Angebote über die städtischen Kanäle stärker sichtbar zu machen.

Außerdem prüfe ich die Einführung eines Reparatur-Bonus nach dem Vorbild Thüringens, wo das bereits erfolgreich funktioniert. Das neue Zero-Waste-Konzept möchte ich nicht nur konsequent umsetzen, sondern auch gezielt weiterentwickeln. Denn klar ist: Eine nachhaltige Stadt braucht konkrete Maßnahmen und den politischen Willen, diese auch umzusetzen. Dafür stehe ich.“

Im Handlungsfeld 5 des Aktionsplans ist Bildung ein zentrales Thema. Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Konsum sollen in stärkerem Maße Teil schulischer und außerschulischer Bildungsangebote werden.

Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um Bildungseinrichtungen, Lehrkräfte und Träger der außerschulischen Bildung gezielt bei der Umsetzung von Bildungsangeboten zur Kreislaufwirtschaft nach C2C zu unterstützen (z. B. durch Fortbildungen, Lehrmaterialien, Kooperationen mit der Wirtschaft)?

Ich finde es unglaublich wichtig, dass Kinder früh lernen, was Nachhaltigkeit bedeutet und wie Kreislaufwirtschaft funktioniert. In Köln gibt es bereits einige großartige Organisationen, die genau das tun: Sie vermitteln diese Inhalte mit Workshops, spielerischen Angeboten und Projekten, die Kinder auf Augenhöhe an diese Themen heranführen.

Solche Ansätze möchte ich gezielt stärken und fördern, damit noch mehr Kinder und Jugendliche davon profitieren können. Ich ermutige Schulen, solche außerschulischen Kooperationen aktiv einzugehen, denn am Ende gewinnen alle: die Kinder, die Lehrkräfte und unsere Stadtgesellschaft. Gleichzeitig müssen Informationen über diese Angebote viel besser zugänglich sein. Lehrkräfte brauchen eine zentrale Anlaufstelle, um zu sehen, welche Projekte es gibt, wie man sie buchen kann und welche Unterstützung möglich ist.

Genauso wichtig sind Fortbildungen für Lehrkräfte, damit sie selbst Sicherheit im Umgang mit den Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft gewinnen und diese beispielsweise bei Projekttagen weitervermitteln können. Dafür sind projektbezogene Fördermittel nötig, etwa für Lehrmaterialien oder externe Fachreferent*innen, die den Unterricht bereichern. Ich will mich dafür einsetzen, dass wir diesen Zugang erleichtern und so Zukunftswissen in die Klassenzimmer bringen.“

Der Kölner Karneval ist ein bedeutendes kulturelles Ereignis, bei dem nachhaltige, klima- und ressourcenpositive Konzepte zunehmend an Bedeutung gewinnen. Unter dem Namen AG Nachhaltige Veedelszüge (AGNV) engagieren wir uns gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen, um erste Schritte in diese Richtung zu unternehmen.

Was möchten Sie als zukünftige Oberbürgermeister:in konkret tun, um den Kölner Karneval klima- und ressourcenpositiv aufzustellen?

Keine Frage: Die jecken Tage bringen Lebensfreude, Gemeinschaft und ganz viel kölsche Heiterkeit. Ohne diese Ausgelassenheit zu beeinträchtigen werden wir auch den Karneval nachhaltiger gestalten. Wenn wir also ressourcenschonender feiern wollen, muss die Stadt die richtigen Rahmenbedingungen dafür schaffen.

Wir brauchen klare Regeln, mehr Mehrwegangebote, eine funktionierende Mülltrennung und ein Mobilitätskonzept, das die Anreise mit Bus und Bahn so einfach wie möglich macht. Besonders wichtig ist mir, die Karnevalsvereine frühzeitig einzubeziehen. Nur gemeinsam können wir Ideen entwickeln, wie Umzüge und Feiern nachhaltiger gestaltet werden können, ohne den Charakter des Fastelovends zu verlieren.

Dafür braucht es einen breiten Dialog in der Stadtgesellschaft: mit Offenheit, Kreativität und dem gemeinsamen Ziel, Kölns Karneval zukunftsfähiger zu machen.“

Sehen Sie Potenziale, Cradle to Cradle Prinzipien auch bei anderen großen Veranstaltungen in Köln stärker zu berücksichtigen? Wenn ja, wie möchten Sie dies fördern?

Gerade bei Großveranstaltungen sehe ich ein enormes Potenzial, Ressourcen zu sparen und Nachhaltigkeit konkret umzusetzen. Das kann beispielsweise bedeuten, dass bei allen Veranstaltungen Mehrwegangebote verbindlich vorgeschrieben werden. Die Stadt kann die Veranstalter dabei aktiv unterstützen, etwa durch die Anschaffung und Bereitstellung von Spülmobilen, die unkompliziert genutzt werden können.

Auch in den Vergabekriterien sollte Nachhaltigkeit eine größere Rolle spielen, beispielsweise durch verpflichtende Entsorgungskonzepte und die klare Vorgabe, Strom aus erneuerbaren Energien zu nutzen. Wir müssen das Rad nicht neu erfinden. Städte wie München zeigen mit dem Oktoberfest, dass nachhaltige Großveranstaltungen möglich sind. Von solchen Best-Practice-Beispielen können wir in Köln lernen und eigene Standards setzen.“

Die Bundesregierung hat die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) verabschiedet, die einen zentralen Rahmen für den Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft in Deutschland bildet.

Welche konkreten Maßnahmen möchten Sie als Oberbürgermeister:in ergreifen, um die Ziele der NKWS auf kommunaler Ebene umzusetzen? Wo sehen Sie Schwerpunkte für Köln?

Als Kommune haben wir zwar keinen direkten Einfluss auf das Design neuer Produkte, aber wir können sehr wohl Strukturen schaffen, die den Alltag nachhaltiger machen. In Köln möchte ich erreichen, dass es für die Menschen einfacher wird, Produkte weiterzugeben, zu reparieren oder richtig zu entsorgen, damit diese im Kreislauf bleiben und nicht im Müll landen.

Dazu möchte ich gemeinsam mit der städtischen Abfallwirtschaft, der lokalen Wirtschaft und den Kölner*innen alltagstaugliche und praktische Lösungen entwickeln. Das vorliegende Zero-Waste-Konzept enthält bereits viele wichtige Maßnahmen: von der besseren Erfassung von Bioabfällen über die Förderung von Repair-Cafés bis hin zur Umweltbildung. Jetzt geht es darum, diese Schritte konsequent umzusetzen.

Auch die auf GRÜNE Initiative hin erarbeitete Verpackungssteuer ist ein wichtiger Hebel: Sie kann den Ressourcenverbrauch im To-go-Bereich deutlich senken und Anreize für Mehrweg schaffen. Mir ist wichtig, dass wir nicht bei Konzepten stehenbleiben, sondern gemeinsam den Mut haben, ins Handeln zu kommen.“

Foto von Jennifer Fey

Markus Greitemann (CDU)

Von Markus Greitemann haben wir keine Antwort erhalten.

Foto von Markus Greitemann

Torsten Burmester (SPD)

Der Kölner Klimaschutzaktionsplan enthält mehrere konkrete Maßnahmen zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft – u.a. in den Bereichen Wirtschaft, Abfallvermeidung, Bildung und städtische Infrastruktur.

Wie schätzen Sie die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft im Kölner Klimaschutzaktionsplan insgesamt ein? Wird das Thema Ihrer Meinung nach ausreichend berücksichtigt?

„Die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil des Klimaschutzaktionsplans der Stadt Köln. Sie trägt dazu bei, Ressourcen zu schonen, CO2-Emissionen zu senken und Abfälle zu vermeiden. Aus meiner Sicht ist die Kreislaufwirtschaft eine wesentliche Säule der Kölner Klimapolitik und wird in den aktuellen Maßnahmen auch
bereits teilweise berücksichtigt. Es besteht jedoch noch Potenzial, die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft noch systematischer und umfassender zu verankern, etwa durch stärkere Einbindung in allen städtischen Handlungsfeldern.

Das Thema ist im Klimaschutzaktionsplan enthalten, aus meiner Sicht gibt es aber noch Luft nach oben: Die bestehenden Ansätze sollten ausgebaut und verbindlicher in alle relevanten Bereiche integriert werden. Es braucht eine kontinuierliche Weiterentwicklung, damit die Kreislaufwirtschaft ein noch stärkeres Fundament der
kommunalen Klimapolitik wird.“

Sehen Sie Möglichkeiten, die Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft über 2025 hinaus auszubauen?

„Ja. Über 2025 hinaus sehe ich die Möglichkeit, die Maßnahmen weiter auszubauen – etwa durch die Förderung innovativer Technologien, die Ausweitung von Bildungsangeboten und die noch engere Zusammenarbeit mit der Kölner Wirtschaft. Wichtig ist, dass Kreislaufwirtschaft zum Standard in der Stadtentwicklung wird und dass auch privatwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Akteure einbezogen werden.“

Rückbaukonzepte, Materialpässe und ein kommunales Rohstoffregister gelten als zentrale Bausteine für eine zirkuläre Bauwirtschaft.

Sehen Sie darin auch für Köln wichtige Grundlagen für zukünftige Neubauten und Sanierungen – insbesondere bei öffentlichen Bauprojekten?

„Ja, ich halte Rückbaukonzepte, Materialpässe und ein kommunales Rohstoffregister für wichtige Grundlagen einer zukunftsfähigen Bauwirtschaft in Köln. Diese Instrumente ermöglichen eine nachhaltige Nutzung und Wiederverwendung von Baustoffen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur
Ressourcenschonung.“

Planen Sie, Instrumente wie Rückbaukonzepte, Materialpässe oder ein kommunales Rohstoffregister langfristig in die städtische Baupraxis und öffentliche Beschaffung zu integrieren?

„Ja, mein Ziel ist es, solche Instrumente verbindlich in die städtische Baupraxis und die öffentliche Beschaffung zu integrieren. Das soll schrittweise geschehen, zunächst bei Pilotprojekten und perspektivisch als Standard bei allen städtischen Bauvorhaben.“

Die öffentliche Beschaffung ist ein wichtiger Hebel für sozial-ökologische und zirkuläre Transformation. Unsere Leitfäden zur öffentlichen Vergabe nach Cradle to Cradle finden Sie hier: https://c2c-beschaffung.org/

Inwieweit befürworten Sie eine stärkere Ausrichtung der Vergabepraxis der Stadt Köln an den Prinzipien der Zirkularität und Cradle to Cradle?

„Ich befürworte ausdrücklich eine stärkere Ausrichtung der städtischen Vergabepraxis an den Prinzipien der Zirkularität und Cradle to Cradle. Das Ziel muss sein, dass öffentliche Aufträge konsequent auf nachhaltige und kreislauffähige Produkte und Dienstleistungen ausgerichtet werden.“

Wie möchten Sie sich als zukünftige Oberbürgermeister:in dafür einsetzen, dass Cradle to Cradle Kriterien künftig bei öffentlichen Aufträgen stärker berücksichtigt werden?

„Ich werde mich für eine Anpassung der Vergaberichtlinien der Stadt Köln einsetzen, sodass C2C- und Kreislaufkriterien in Ausschreibungen aufgenommen werden. Dazu gehören auch interne Schulungen und
Beratungsangebote für die Mitarbeitenden sowie die enge Zusammenarbeit mit Fachinitiativen und Beratungsstellen.“

Kreislauffähige Geschäftsmodelle (wie Wiederverwendung, Miet- statt Kaufmodelle, modulare Produkte) gewinnen an Bedeutung.

Wie möchten Sie die Zusammenarbeit mit KölnBusiness konkret ausgestalten, um gezielt Unternehmen und Start-ups zu fördern, die auf Cradle-to-Cradle- oder Circular-Economy-Geschäftsmodelle setzen (z. B. durch Beratungsangebote, Förderprogramme oder Pilotprojekte)?

„Ich werde KölnBusiness weiter unterstützen, Unternehmen und Start-ups, die kreislauffähige Geschäftsmodelle verfolgen, weiter zu fördern und ihre Bemühungen in diesem Bereich zu intensivieren. Das umfasst spezielle Beratungs- und Qualifizierungsangebote, Unterstützung bei der Antragsstellung für Fördermittel und die Organisation von Pilotprojekten in Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtverwaltung. Ziel ist es, Köln als Standort für Circular Economy und nachhaltige Innovation sichtbar und attraktiv zu machen.“

Leasing-, Miet- oder Sharing-Modelle können Ressourcen sparen und Kreisläufe fördern.

Befürworten Sie eine stärkere städtische Förderung von sogenannten „Product-as-a-Service“-Modellen in Köln (z. B. Werkzeuge, Kleidung, Mobilität)?

„Ja, ich befürworte eine stärkere städtische Förderung solcher Modelle. „Product-as-a-Service“ kann helfen, Ressourcen effizienter zu nutzen und Müll zu vermeiden.“

Welche konkreten Maßnahmen möchten Sie als Stadt ergreifen, um solche Konzepte in Köln weiter zu stärken?

„Konkrete Maßnahmen sind die Unterstützung von Sharing- und Leasing-Projekten in der Stadt, Pilotprojekte in Zusammenarbeit mit Unternehmen, gezielte Informations- und Aufklärungskampagnen sowie Förderprogramme für Initiativen, die solche Service-Modelle anbieten.“

Im Handlungsfeld 5 des Aktionsplans ist Bildung ein zentrales Thema. Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Konsum sollen in stärkerem Maße Teil schulischer und außerschulischer Bildungsangebote werden.

Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um Bildungseinrichtungen, Lehrkräfte und Träger der außerschulischen Bildung gezielt bei der Umsetzung von Bildungsangeboten zur Kreislaufwirtschaft nach C2C zu unterstützen (z. B. durch Fortbildungen, Lehrmaterialien, Kooperationen mit der Wirtschaft)?

„Ich plane, für Lehrkräfte und Multiplikator:innen gezielte Fortbildungen zur Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen,
neue Lehrmaterialien bereitzustellen und die Zusammenarbeit mit der lokalen Wirtschaft und zivilgesellschaftlichen Initiativen auszubauen. Damit soll das Thema systematisch in den Schulen, Kitas und der
außerschulischen Bildung verankert werden. Modellprojekte und Wettbewerbe können zusätzliche Motivation schaffen.“

Der Kölner Karneval ist ein bedeutendes kulturelles Ereignis, bei dem nachhaltige, klima- und ressourcenpositive Konzepte zunehmend an Bedeutung gewinnen. Unter dem Namen AG Nachhaltige Veedelszüge (AGNV) engagieren wir uns gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen, um erste Schritte in diese Richtung zu unternehmen.

Was möchten Sie als zukünftige Oberbürgermeister:in konkret tun, um den Kölner Karneval klima- und ressourcenpositiv aufzustellen?

„Konkrete Maßnahmen sind die Unterstützung von Sharing- und Leasing-Projekten in der Stadt, Pilotprojekte in Zusammenarbeit mit Unternehmen, gezielte Informations- und Aufklärungskampagnen sowie Förderprogramme für Initiativen, die solche Service-Modelle anbieten.“

Sehen Sie Potenziale, Cradle to Cradle Prinzipien auch bei anderen großen Veranstaltungen in Köln stärker zu berücksichtigen? Wenn ja, wie möchten Sie dies fördern?

„Ich möchte gemeinsam mit den Karnevalsvereinen und Initiativen daran arbeiten, den Kölner Karneval nachhaltiger zu gestalten. Dazu gehören die stärkere Nutzung von Mehrwegsystemen, die Reduzierung von Abfällen, nachhaltige Logistik, bewusste Materialwahl bei Wagen und Kostümen sowie gezielte Öffentlichkeitsarbeit zur Bewusstseinsbildung für Nachhaltigkeit im Karneval/für nachhaltige Großveranstaltungen entwickeln und diese aktiv unterstützen – beispielsweise durch Beratungsangebote, Anreize und gezielte Öffentlichkeitsarbeit.“

Die Bundesregierung hat die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) verabschiedet, die einen zentralen Rahmen für den Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft in Deutschland bildet.

Welche konkreten Maßnahmen möchten Sie als Oberbürgermeister:in ergreifen, um die Ziele der NKWS auf kommunaler Ebene umzusetzen? Wo sehen Sie Schwerpunkte für Köln?

„Ja, ich sehe hier große Potenziale. Die Stadt soll gemeinsam mit Veranstalter:innen und Expert:innen Leitfäden für nachhaltige Großveranstaltungen entwickeln und diese aktiv unterstützen – beispielsweise durch Beratungsangebote, Anreize und gezielte Öffentlichkeitsarbeit.“

Foto von Jörg Hüster

Volker Görzel (FDP)

„Das Kölner Abfallwirtschaftskonzept ist zu einem Kreislaufwirtschaftskonzept weiter zu entwickeln. Die Verwaltung wird aufgefordert, in guter Zusammenarbeit mit ihren Partnern die Mengen an Sortierabfall zu ermitteln, die bei der Sortierung Kölner Wertstofftonnen anfallen und als Abfall oder Ersatzbrennstoff verbrannt werden.

Dem Rat sollen Vorschläge vorgelegt werden, wie die Sortier- und Recyclingfähigkeit der in den Wertstofftonnen erfassten Materialien – wo sie gut ist – erhalten und – wo sie unbefriedigend ist – verbessert und
die Menge an verbrannten Sortierresten minimiert werden kann.“

Foto von Volker Görzel

Mark Benecke (DIE PARTEI)

„Ich befürworte alles, was der Umwelt nützt“.

Foto von benecke.com

Hans Mörtter (parteilos)

Der Kölner Klimaschutzaktionsplan enthält mehrere konkrete Maßnahmen zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft – u.a. in den Bereichen Wirtschaft, Abfallvermeidung, Bildung und städtische Infrastruktur.

Wie schätzen Sie die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft im Kölner Klimaschutzaktionsplan insgesamt ein? Wird das Thema Ihrer Meinung nach ausreichend berücksichtigt?

„Definitiv wird das Thema nicht ausreichend und tief genug berücksichtigt. Ohne wirkliche Entwicklung hin zur Kreislaufwirtschaft bleiben viele andere Maßnahmen Kosmetik.“

Sehen Sie Möglichkeiten, die Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft über 2025 hinaus auszubauen?

„Köln könnte einen eigenen konsequenten Weg verfolgen mit konkreten Maßnahmen. Man könnte sich aber auch an bereits realisierten bzw. im Prozess befindlichen kommunalen Vorbildern orientieren (national und international).“

Rückbaukonzepte, Materialpässe und ein kommunales Rohstoffregister gelten als zentrale Bausteine für eine zirkuläre Bauwirtschaft.

Sehen Sie darin auch für Köln wichtige Grundlagen für zukünftige Neubauten und Sanierungen – insbesondere bei öffentlichen Bauprojekten?

„Gerade öffentliche Bauprojekte bieten die Möglichkeit der konkreten Umsetzung und haben daneben eine herausragende Vorbild- und Öffentlichkeitswirkung.“

Planen Sie, Instrumente wie Rückbaukonzepte, Materialpässe oder ein kommunales Rohstoffregister langfristig in die städtische Baupraxis und öffentliche Beschaffung zu integrieren?

„Grundsätzlich halten wir die aus der C2C-Welt stammende Idee der Positivlisten auch im öffentlichen Bau- und Beschaffungswesen für den richtigen Kompass: nicht durch Verbote steuern, sondernd die „guten“ Dinge/Produkte/Konzepte fördern. Lieferanten mit Produkten, die kreislauffähig sind und keine schädlichen Komponenten enthalten, werden bevorzugt. Ob hier durch Materialpässe oder ähnlichem gesteuert wird, ist zweitrangig. Die Einführung eines derartigen Systems ist allerdings Voraussetzung.“

Die öffentliche Beschaffung ist ein wichtiger Hebel für sozial-ökologische und zirkuläre Transformation. Unsere Leitfäden zur öffentlichen Vergabe nach Cradle to Cradle finden Sie hier: https://c2c-beschaffung.org/

Inwieweit befürworten Sie eine stärkere Ausrichtung der Vergabepraxis der Stadt Köln an den Prinzipien der Zirkularität und Cradle to Cradle?

„Wie bereits beschrieben, betrachte ich konsequente Kreislaufwirtschaft für Köln als absolut notwendig. Inwieweit man den Regeln und Prozessen von 2c2 folgt, ist noch zu diskutieren. Aber die Grundgedanken des Kreislaufgedankens und des 2c2-Konzeptes sind nicht diskutierbar und alternativlos.“

Wie möchten Sie sich als zukünftige Oberbürgermeister:in dafür einsetzen, dass Cradle to Cradle Kriterien künftig bei öffentlichen Aufträgen stärker berücksichtigt werden?

„Konsequente Umweltpolitik – und hier insbesondere die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft – sind neben der Sozial- und Bildungspolitik meine Kernaufgaben als zukünftiger OB.“

Kreislauffähige Geschäftsmodelle (wie Wiederverwendung, Miet- statt Kaufmodelle, modulare Produkte) gewinnen an Bedeutung.

Wie möchten Sie die Zusammenarbeit mit KölnBusiness konkret ausgestalten, um gezielt Unternehmen und Start-ups zu fördern, die auf Cradle-to-Cradle- oder Circular-Economy-Geschäftsmodelle setzen (z. B. durch Beratungsangebote, Förderprogramme oder Pilotprojekte)?

„Es gibt bereits eine Reihe sehr positiver kommunaler wie auch privater Projekte im Bereich der Kreislaufwirtschaft („zero-waste-Projekt“, repair und reuse-Projekte, usw.) Die Kommune kann Vorbild und Antreiber sein, aber besonders die Unterstützung und Förderung gesellschaftlicher bzw. Bürgerschaftlicher Projekte soll verstärkt werden. Aber Ziel sollte sein, über die momentanen Hauptansätze wie Abfallvermeidung, CO2-Verringerung usw. hinaus zu gehen und 2c2-Prinzipien wie „Einsatz von nicht-toxischen Materialien“, „Design for ciruularity“, „ausschließlich c2c-zertifizierte Produkte/Prozesse bei öffentlichen Bauprojekten“ umzusetzen.“

Leasing-, Miet- oder Sharing-Modelle können Ressourcen sparen und Kreisläufe fördern.

Befürworten Sie eine stärkere städtische Förderung von sogenannten „Product-as-a-Service“-Modellen in Köln (z. B. Werkzeuge, Kleidung, Mobilität)?

„Es gibt bereits gute Ansätze der Stadt im Bereich „Repair und Reuse“ wie der Verkauf von gebrauchten Fahrrädern, Repai-Cafés. Hiermacht ein weiterer Ausbau großen Sinn, gerade auch weil die Bürgerschaft mit einbezogen werden kann. Hier sind Chancen für Startups und KMUs zu fördern (finanziell und politisch)“

Im Handlungsfeld 5 des Aktionsplans ist Bildung ein zentrales Thema. Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Konsum sollen in stärkerem Maße Teil schulischer und außerschulischer Bildungsangebote werden.

Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um Bildungseinrichtungen, Lehrkräfte und Träger der außerschulischen Bildung gezielt bei der Umsetzung von Bildungsangeboten zur Kreislaufwirtschaft nach C2C zu unterstützen (z. B. durch Fortbildungen, Lehrmaterialien, Kooperationen mit der Wirtschaft)?

„Auch hier gibt es gute Ansätze bereits heute, aber Fokussierung auf c2c-Gedanken kann gestärkt werden. Kreislaufwirtschaft könnte vor Ort ins Curriculum an Schulen integriert werden bzw. ergänzt werden. Gezielte workshops und Mitmachaktionen an Schulen, Kindergärten und sonstigen Bildungseinrichtungen stärken den Gedanken und fördern auch den gemeinschaftlichen Verantwortungsgedanken am Prozess.“

Der Kölner Karneval ist ein bedeutendes kulturelles Ereignis, bei dem nachhaltige, klima- und ressourcenpositive Konzepte zunehmend an Bedeutung gewinnen. Unter dem Namen AG Nachhaltige Veedelszüge (AGNV) engagieren wir uns gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen, um erste Schritte in diese Richtung zu unternehmen.

Was möchten Sie als zukünftige Oberbürgermeister:in konkret tun, um den Kölner Karneval klima- und ressourcenpositiv aufzustellen?

„Nachdrückliche Gespräche führen und das Festkomitee für die 2c2-Gedanken gewinnen und begeistern. Dazu gehören auch Faire Kamelle. Eine Offenheit und grundsätzliche Bereitschaft für die Themenstellung existiert.“

Sehen Sie Potenziale, Cradle to Cradle Prinzipien auch bei anderen großen Veranstaltungen in Köln stärker zu berücksichtigen? Wenn ja, wie möchten Sie dies fördern?

„Wiederum gibt es auch hier bereits gute Ansätze für Abfallvermeidung bzw. -reduzierung. Bei Sportveranstaltungen (FC, Marathon…) werden zunehmend Pfandsysteme eingeführt. Zusätzlich kann man bereits auf eine Reihe von nationalen und internationalen Vorbildern zurückgreifen. Gerade die kommunale Verwantwortung bei der „Kölner Messe“ könnte eindeutig verstärkt werden, positiv durch Heraushebung „erfolgreicher“ Aussteller und negativ durch konsequente Umsetzung von Zeor-waste-Konzepten. Hier spielt im übrigen auch die Digitalisierung eine große Rolle („Papierkorb Tickets“ usw.).“

Die Bundesregierung hat die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) verabschiedet, die einen zentralen Rahmen für den Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft in Deutschland bildet.

Welche konkreten Maßnahmen möchten Sie als Oberbürgermeister:in ergreifen, um die Ziele der NKWS auf kommunaler Ebene umzusetzen? Wo sehen Sie Schwerpunkte für Köln?

„Die Stadt Köln sollte sich aktiv und führend in das Nationale Projekt einbringen und nach Realisierung mit einem eigenen kommunalen Projekt kommunal umsetzen und fördern.

Grundsätzlich sollte in Köln mehr öffentlich kommunziert werden. Man tut bereits gutes, aber keiner weiß es. Daneben kann man aber auch gemeinsame Ziele und Erfolge kommunizieren. „Tut Gutes und rede darüber“.“

Foto von Benno Klandt

Lars Wolfram (Volt)

Der Kölner Klimaschutzaktionsplan enthält mehrere konkrete Maßnahmen zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft – u.a. in den Bereichen Wirtschaft, Abfallvermeidung, Bildung und städtische Infrastruktur.

Wie schätzen Sie die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft im Kölner Klimaschutzaktionsplan insgesamt ein? Wird das Thema Ihrer Meinung nach ausreichend berücksichtigt?

„Die Kreislaufwirtschaft ist für uns ein zentraler Bestandteil des Klimaschutzes. Wir verbinden sie mit Abfallvermeidung, Reparaturkultur, Sharing-Angeboten und einer ressourcenschonenden städtischen Infrastruktur. Unser Ziel ist es, Abfälle zu vermeiden, Produkte reparierbar zu machen und Sharing-Angebote auszuweiten. Über 2025 hinaus sehen wir großes Potenzial, z. B. durch zusätzliche Reparaturzentren, ein funktionierendes Sammelsystem und Anreize für Unternehmen, kreislauffähige Produkte anzubieten.“

Rückbaukonzepte, Materialpässe und ein kommunales Rohstoffregister gelten als zentrale Bausteine für eine zirkuläre Bauwirtschaft.

Planen Sie, Instrumente wie Rückbaukonzepte, Materialpässe oder ein kommunales Rohstoffregister langfristig in die städtische Baupraxis und öffentliche Beschaffung zu integrieren?

„Wir halten Rückbaukonzepte, Materialpässe und ein kommunales Rohstoffregister für zentrale Grundlagen einer zirkulären Bauwirtschaft – besonders bei öffentlichen Bauprojekten. Diese Instrumente sollen verpflichtend eingesetzt werden, um Baustoffe wiederverwendbar zu machen. Unser Ziel ist es, diese Standards langfristig fest in der städtischen Baupraxis und öffentlichen Beschaffung zu verankern.“

Die öffentliche Beschaffung ist ein wichtiger Hebel für sozial-ökologische und zirkuläre Transformation. Unsere Leitfäden zur öffentlichen Vergabe nach Cradle to Cradle finden Sie hier: https://c2c-beschaffung.org/

Inwieweit befürworten Sie eine stärkere Ausrichtung der Vergabepraxis der Stadt Köln an den Prinzipien der Zirkularität und Cradle to Cradle?

„Wir wollen die städtische Beschaffung konsequent an den Prinzipien der Zirkularität und des Cradle to Cradle ausrichten. Dazu gehören verbindliche Nachhaltigkeits- und Kreislaufkriterien in Ausschreibungen, Schulungen für Beschaffer:innen sowie die Umsetzung von Pilotprojekten, um Erfahrungen zu sammeln und Best Practices zu etablieren.“

Kreislauffähige Geschäftsmodelle (wie Wiederverwendung, Miet- statt Kaufmodelle, modulare Produkte) gewinnen an Bedeutung.

Wie möchten Sie die Zusammenarbeit mit KölnBusiness konkret ausgestalten, um gezielt Unternehmen und Start-ups zu fördern, die auf Cradle-to-Cradle- oder Circular-Economy-Geschäftsmodelle setzen (z. B. durch Beratungsangebote, Förderprogramme oder Pilotprojekte)?

„In Zusammenarbeit mit KölnBusiness wollen wir gezielte Förderprogramme, Beratungsangebote und Pilotprojekte für Unternehmen und Start-ups umsetzen, die auf Wiederverwendung, Mietmodelle oder modulare Produkte setzen. So fördern wir gezielt kreislauffähige Geschäftsmodelle und vernetzen innovative Akteure.“

Leasing-, Miet- oder Sharing-Modelle können Ressourcen sparen und Kreisläufe fördern.

Befürworten Sie eine stärkere städtische Förderung von sogenannten „Product-as-a-Service“-Modellen in Köln (z. B. Werkzeuge, Kleidung, Mobilität)?

„Wir befürworten eine stärkere städtische Förderung von Product-as-a-Service-Konzepten wie Sharing, Miete und Leasing. Dazu wollen wir Pilotprojekte im öffentlichen Bereich umsetzen – z. B. Werkzeuge in Bibliotheken – und die notwendige Infrastruktur für solche Angebote schaffen.“

Im Handlungsfeld 5 des Aktionsplans ist Bildung ein zentrales Thema. Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Konsum sollen in stärkerem Maße Teil schulischer und außerschulischer Bildungsangebote werden.

Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um Bildungseinrichtungen, Lehrkräfte und Träger der außerschulischen Bildung gezielt bei der Umsetzung von Bildungsangeboten zur Kreislaufwirtschaft nach C2C zu unterstützen (z. B. durch Fortbildungen, Lehrmaterialien, Kooperationen mit der Wirtschaft)?

„Bildung für nachhaltigen Konsum und Kreislaufwirtschaft soll in Köln sowohl in Schulen als auch in der außerschulischen Bildung gestärkt werden. Wir setzen auf Fortbildungen für Lehrkräfte, die Bereitstellung von Lehrmaterialien, Kooperationen mit Unternehmen und Projekttage, um Kreislaufwirtschaft und Cradle-to-Cradle-Ansätze praktisch zu vermitteln.“

Der Kölner Karneval ist ein bedeutendes kulturelles Ereignis, bei dem nachhaltige, klima- und ressourcenpositive Konzepte zunehmend an Bedeutung gewinnen. Unter dem Namen AG Nachhaltige Veedelszüge (AGNV) engagieren wir uns gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen, um erste Schritte in diese Richtung zu unternehmen.

Was möchten Sie als zukünftige Oberbürgermeister:in konkret tun, um den Kölner Karneval klima- und ressourcenpositiv aufzustellen?

„Wir wollen den Kölner Karneval schrittweise klima- und ressourcenpositiv gestalten – etwa durch Mehrwegkonzepte, kreislauffähige Kostüme und konsequente Abfallvermeidung. Darüber hinaus sehen wir Potenzial, die Prinzipien des Cradle to Cradle auch bei anderen großen Veranstaltungen in Köln zu verankern, etwa durch Leitfäden, Pilotprojekte und Kooperationen mit Veranstalter:innen.“

Die Bundesregierung hat die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) verabschiedet, die einen zentralen Rahmen für den Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft in Deutschland bildet.

Welche konkreten Maßnahmen möchten Sie als Oberbürgermeister:in ergreifen, um die Ziele der NKWS auf kommunaler Ebene umzusetzen? Wo sehen Sie Schwerpunkte für Köln?

„Wir setzen uns dafür ein, die Ziele der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) auf kommunaler Ebene mit klaren Zielvorgaben, Monitoring-Systemen und gezielten Förderprogrammen umzusetzen. Schwerpunkte in Köln sehen wir in der Bauwirtschaft, der öffentlichen Beschaffung, der Bildungsarbeit und der Wirtschaftsförderung.“

Foto von Helena Woll

Inga Feuser (Wählergruppe GUT & KLIMAFREUNDE)

Der Kölner Klimaschutzaktionsplan enthält mehrere konkrete Maßnahmen zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft – u.a. in den Bereichen Wirtschaft, Abfallvermeidung, Bildung und städtische Infrastruktur.

Wie schätzen Sie die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft im Kölner Klimaschutzaktionsplan insgesamt ein? Wird das Thema Ihrer Meinung nach ausreichend berücksichtigt?

„Der Kölner Klimaschutzaktionsplan ist insgesamt schwach, denn er versammelt vor allem bestehende Projekte, ohne echte Innovationen oder Verpflichtungen. Beispiel: Die energetische Sanierung der Zentralbibliothek ist ohnehin notwendig . Auch bei der Kreislaufwirtschaft dominieren Einzelmaßnahmen wie zirkuläres Bauen am Bezirksrathaus Innenstadt, ohne verbindliche Vorgaben für die Zukunft. „Kreislauf“ wird oft mit einfachem Recycling verwechselt, etwa der Metallrückgewinnung aus Müllverbrennungsanlagen – das ist gut, schafft aber keinen echten Kreislauf. Insgesamt ist das Thema im Aktionsplan zu schwach vertreten: es müsste stärker berücksichtigt und verbindlich festgeschrieben werden.“

Sehen Sie Möglichkeiten, die Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft über 2025 hinaus auszubauen?

„Ja. Kreislaufwirtschaft beginnt bei der Produktion zirkulärer Produkte. Die Stadt sollte selbst konsequent nach Cradle-to-Cradle (C2C) bauen und auch Unternehmen fördern, die C2C-Prinzipien verfolgen.“

Rückbaukonzepte, Materialpässe und ein kommunales Rohstoffregister gelten als zentrale Bausteine für eine zirkuläre Bauwirtschaft.

Sehen Sie darin auch für Köln wichtige Grundlagen für zukünftige Neubauten und Sanierungen – insbesondere bei öffentlichen Bauprojekten?

„Absolut. Vielleicht gelingt dies nicht sofort zu 100%, aber eben diese Instrumente ermöglichen nicht nur Kreislaufwirtschaft sondern auch flexibles, anpassbares Bauen – etwa Wohnungen, die sich je nach Bedarf umbauen lassen. Transparenz über verbautes Material schafft neue Chancen für nachhaltige Stadtentwicklung.“

Planen Sie, Instrumente wie Rückbaukonzepte, Materialpässe oder ein kommunales Rohstoffregister langfristig in die städtische Baupraxis und öffentliche Beschaffung zu integrieren?

„Ja, als Oberbürgermeisterin würde ich darauf hinarbeiten, das Baudezernat umzustrukturieren und eben solchen Maßnahmen, die zu einem nachhaltigeren Bauen beitragen, Priorität einräumen. “

Die öffentliche Beschaffung ist ein wichtiger Hebel für sozial-ökologische und zirkuläre Transformation. Unsere Leitfäden zur öffentlichen Vergabe nach Cradle to Cradle finden Sie hier: https://c2c-beschaffung.org/

Inwieweit befürworten Sie eine stärkere Ausrichtung der Vergabepraxis der Stadt Köln an den Prinzipien der Zirkularität und Cradle to Cradle?

„Das C2C-Prinzip muss eine wichtige Rolle spielen und muss auch schon in der Ausschreibung als eine Priorität formuliert werden. Wir sollten es in der Vergabepraxis aber kombinieren mit weiteren wichtigen Prinzipen wie zum Beispiel dem der Gemeinwohl-Ökonomie.“

Wie möchten Sie sich als zukünftige Oberbürgermeister:in dafür einsetzen, dass Cradle to Cradle Kriterien künftig bei öffentlichen Aufträgen stärker berücksichtigt werden?

„Ich werde den Baudezernenten von der Notwendigkeit und den Vorteilen überzeugen, so dass C2C zu einem Leitprinzip des Baudezernates wird und die Amtsleiter:innen entsprechend fortgebildet werden. Zudem werde ich für politische Mehrheiten für eine konsequente Anwedung werben. “

Kreislauffähige Geschäftsmodelle (wie Wiederverwendung, Miet- statt Kaufmodelle, modulare Produkte) gewinnen an Bedeutung.

Wie möchten Sie die Zusammenarbeit mit KölnBusiness konkret ausgestalten, um gezielt Unternehmen und Start-ups zu fördern, die auf Cradle-to-Cradle- oder Circular-Economy-Geschäftsmodelle setzen (z. B. durch Beratungsangebote, Förderprogramme oder Pilotprojekte)?

„Um kooperativ und gemeinwohlorientiert wirtschaftende Unternehmen, Initiativen und Sozial–Unternehmen intensiver anzusprechen und zu fördern, gründen wir ein „Zentrum für alternatives Wirtschaften“. Hier gibt es Beratungsangebote für klimaneutrales Wirtschaften, „MakerSpaces“ und Raum zum Austausch. Die KölnBusiness Wirtschaftsförderungs–GmbH wollen wir auf die Unterstützung einer nachhaltigen Wirtschaft ausrichten. Dabei spielt neben Effizienz (technische Innovationen) und Konsistenz (Wechsel zu Sonnen– und Windenergie) auch Suffizienz (Verbrauch reduzieren) eine wesentliche Rolle.“

Leasing-, Miet- oder Sharing-Modelle können Ressourcen sparen und Kreisläufe fördern.

Befürworten Sie eine stärkere städtische Förderung von sogenannten „Product-as-a-Service“-Modellen in Köln (z. B. Werkzeuge, Kleidung, Mobilität)?

„Ja, auf jeden Fall, diese Ideen sind ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Wirtschaft. Es gibt schon tolle Beispiele dafür in Köln, wie zum Beispiel die Kleiderei. Das müssen wir unterstützen und ausbauen.“

Welche konkreten Maßnahmen möchten Sie als Stadt ergreifen, um solche Konzepte in Köln weiter zu stärken?

  • „Förderung privater Initiativen und Unternehmen (z.B. Gutscheine für Neu-Kölner:innen für Kleiderei und anderen Unternehmen, die Product-as-as-Service-Ansätze verfolgen)
  • Beratung zu Product-as-a-Service bei Start-Up-Gründungen durch Köln Business (oder Alternatives Wirtschaftszentrum)
  • Werkzeug-Verleih in jedem Bürgerzentrum
  • Gute Bedingungen und weitere Standorte für Car-Sharing-Unternehmen schaffen
  • Prüfen, ob eine städtische Car-Sharing-Gesellschaft sinnvoll sein könnte
  • Beratung von Nachbarschaftsinitiativen, die gemeinsam etwas mieten, leasen, etc.
  • Zusammenarbeit mit Zivilgesellschaftlichen Initiativen“

Im Handlungsfeld 5 des Aktionsplans ist Bildung ein zentrales Thema. Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Konsum sollen in stärkerem Maße Teil schulischer und außerschulischer Bildungsangebote werden.

Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um Bildungseinrichtungen, Lehrkräfte und Träger der außerschulischen Bildung gezielt bei der Umsetzung von Bildungsangeboten zur Kreislaufwirtschaft nach C2C zu unterstützen (z. B. durch Fortbildungen, Lehrmaterialien, Kooperationen mit der Wirtschaft)?

„BNE ist ein Schlüssel zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele. GUT & KLIMA FREUNDE hat im Oktober 2024 einen Antrag zur durch den Stadtrat gebracht, um Bildung für nachhaltige Entwicklung in Köln zu stärken. Die Verwaltung wurde beauftragt, ein Konzept zu entwickeln, wie es die Schulen stärker unterstützten kann.

Darauf werden wir aufbauen und Bildungsangebote schaffen. Zentral dafür sind auch gute Allianzen, z.B. mit der IHK, den Berufsschulen, der KölnBuisness. Bei der Stadtverwaltung müssen viel mehr Mitarbeiter:innen quer durch alle Dezernate die Prinzipien und den Nutzen von BNE verstehen und sich dafür einsetzen. Und auch die vielen zivilgesellschaftlichen Akteure in diesem Feld gilt es zu unterstützen, zu vernetzen und ihre Expertise mit einzubeziehen.“

Der Kölner Karneval ist ein bedeutendes kulturelles Ereignis, bei dem nachhaltige, klima- und ressourcenpositive Konzepte zunehmend an Bedeutung gewinnen. Unter dem Namen AG Nachhaltige Veedelszüge (AGNV) engagieren wir uns gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen, um erste Schritte in diese Richtung zu unternehmen.

Was möchten Sie als zukünftige Oberbürgermeister:in konkret tun, um den Kölner Karneval klima- und ressourcenpositiv aufzustellen?

„Wir unterstützen die von der Initiative „AG Nachhaltige Veedelszüge“ erarbeiteten Kriterien und wollen sie auch in die großen Karnevalsvereine zu tragen, dafür werde ich auch beim Festkomitee werben. Letztendlich müssen wir von städtischer Seite aus Nachhaltigkeit konsequent einfordern und im Zweifelsfall zur Bedingung machen, z.B. für finanzielle Unterstützung.

Als OB werde ich zudem zivilgesellschaftliche Initiativen unterstützen, damit wir gemeinsam kreative Ideen und Umsetzungen finden, um den Kölner Karneval klimapositiv zu gestalten.“

Sehen Sie Potenziale, Cradle to Cradle Prinzipien auch bei anderen großen Veranstaltungen in Köln stärker zu berücksichtigen? Wenn ja, wie möchten Sie dies fördern?

„Ja, städtische Events sollen dem Guidebook folgen. Ich strebe an, gemeinsam mit den Veranstaltern auch andere Großevents wie den CSD oder die Weihnachtsmärkte nachhaltig zu gestalten und Konzepte wie „Zero Waste“ zu integrieren.“

Die Bundesregierung hat die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) verabschiedet, die einen zentralen Rahmen für den Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft in Deutschland bildet.

Welche konkreten Maßnahmen möchten Sie als Oberbürgermeister:in ergreifen, um die Ziele der NKWS auf kommunaler Ebene umzusetzen? Wo sehen Sie Schwerpunkte für Köln?

„Mein Fokus liegt auf Abfallvermeidung – an der Wurzel packen, statt nur auf Recycling zu setzen. Wichtig ist, dass der Bund den Kommunen nicht nur Vorgaben macht, sondern sie befähigt, diese umzusetzen und sie finanziell und organisatorisch stärkt. Als OB werde ich mich für mehr kommunale Mittel und Unterstützung einsetzen, damit Köln die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie wirksam umsetzt.“

Foto von Thomas Schäkel

Roberto Campione (Kölner StadtGesellschaft)

Von Roberto Campione erhielten wir keine Antwort.

Foto von Roberto Campione